Wagen 164. Ein Blick durch die offene Tür zeigt den Arbeitsplatz im Gelenkbus an einem seiner letzten Arbeitstage, am 23.09.83. Auf diesem Foto ist gut der Schalthebel zu erkennen (Wagen 165 und 164 waren die letzten Gelenkbusse mit Schaltgetriebe) und die erhöhte letzte Stufe in den Fahrgastraum. Bei allen Bussen dieses Typ fand man vorne neben der Heizung den Feuerlöscher. Die Heizung vom Typ Webasto, die auch als Standheizung arbeitet, war allerdings nicht geeignet, um im Winter wohlige Wärme im Bus zu verbreiten. In den Gelenkbussen bestand eine zusätzliche Heizstrecke, die hier hinter dem Fahrersitz zu erkennen ist. In den Solowagen spannten die Fahrer im Winter schon mal eine Art Vorhang von der Rückwand der Abtrennung hinter dem Fahrer, vorbei am Zahltisch zum äußeren Teil der Heizung, um die Wärme in ihren Fußbereich zu lenken und die einströmende kalte Luft bei geöffneten Türen abzuhalten. Über dem Kopf des Fahrers war ein kleiner Ventilator angebracht, der im Sommer eine leichte Brise erzeugen konnte. Daneben ist der Cassettenrekorder zu erkennen, der die Haltestellenansagen abspielte. Die Cassetten waren so besprochen, dass nach einer Ansage eine Pause folgte. Dann schaltete sich der Rekorder ab. Daneben befindet sich eine Halterung, in der eine Kladde abgelegt wurde, in der die Fahrer an den Endstellen u.a. die jeweiligen Endnummern der Fahrscheinblöcke eintrugen. So konnten die Kontrolleure feststellen, ob Fahrgäste evtl. keinen neuen Fahrschein gelöst hatten. In einem Fach über dem Ventilator war der Erste-Hilfe-Kasten untergebracht. Daneben befand sich eine weitere Halterung in der der Fahrzeugschein des Busses klemmte. Dann folgte ein weiteres Fach für die zu benutzenden Fahrtenschreiberdiagrammscheiben. Der Fahrersitz war bei den Bussen dieser Baujahre ausschließlich mechanisch gefedert und musste per Stellschraube auf das Gewicht des jeweiligen Fahrers eingestellt werden. Erst später wurde die Sitze luftgefedert. Am Amaturenbrett ist ein zusätzlich angebrachter eckiger Schaltkasten zu sehen. Damit wurden die elektronisch gesteuerten Fahrscheinentwerter eingestellt. Die Fahrer mussten dort die Linie eingeben und ein "H" oder "R" für Hin- oder Rückfahrt. Die Einstellung des Datum und der Uhrzeit erfolgte mit diesen orangen Fahrscheinentwertern automatisch. Vorher waren in den Bussen gelbe, mechanisch arbeitende Entwerter eingesetzt. Bei diesen mussten alle Daten per Hand von den Busfahrern eingedreht werden. An den Endstellen wurden mussten jedesmal die Stempel auf H oder R und die Uhrzeit nachgestellt werden.
Heiko Beyer 31.05.2011, 1715 Aufrufe, 0 Kommentare
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